Gerti (*1986) Gerti ist ein Mix aus Reitpony und Fjordpferd und bringt die besten Eigenschaften der beiden Rassen zusammen. Sie ist zäh, stets gesund, leistungsbereit und sportlich gewesen. Sie konnte den etwas größeren Anfängern, die keine Shettys mehr reiten konnten, den Einstieg in den Reitsport erleichtern und hat die Fortgeschrittenen über ihre ersten Hindernisse getragen. Sie war auf Turnieren ein braves und mutiges Pony für die kleinen Prüfungen, stets bemüht ihre Reiterin im besten Licht dastehen zu lassen. Doch wenn der Frühling kam oder ein anderer guter Anlass sich bot, packte sie all ihre Kraft in ihre Beine und buckelte, was das Zeug hielt. Nicht viele konnten sich bei den Zick-Zack-Sprüngen halten. Doch ihr verschmitzter Blick, wenn man sie wieder gefangen hatte, und die gespitzten Öhrchen machten den Schmerz im Po wieder wett. Also aufsteigen und weiter reiten, bis man so sicher sitzt, dass man nicht mehr fliegt. Denn eigentlich konnte man mit ihr jeden Quatsch machen: Reiterspiele, ausreiten, ohne Sattel, mit Sattel, Dressur, Springen, über Baumstämme springen, zu Hause, im Wald, in Neustadt, auf Turnieren.

Äpfel gefüllt mit Zucker und Möhrenstückchen haben Gerti sehr gut geschmeckt. Gerade wenn es ums Fressen geht, merkt man, was für ein schlaues Köpfchen Gerti ist. Gemeinsam mit ihrer Freundin Nevina suchte sie sich gerne einen abseits gelegenen Platz zum Heu-Fressen. Man glaubte fast, die zwei tuscheln zu hören: "Sollen die anderen sich mal streiten, wir haben hier unsere Ruhe." So war Gerti stets wohlgenährt und unversehrt. Ich bin Gerti sehr dankbar für alles, was sie für mich getan hat. Ohne sie hätte ich nie gemerkt, wie schön es ist, mehr als einmal die Woche zu reiten, stets das gleiche Pony zu haben. Ich wäre nicht stolz wie Oskar auf meine erste Teilnehmerschleife bei einem Führzügelwettbewerb gewesen und nicht auf ewig einem Richter dankbar, der mir damals ein klein wenig half über den letzten Oxer in meinem ersten Springreiterwettbewerb zu kommen. Ohne Gerti hätte ich nicht so schnell gelernt, dass Pferde ihren eigenen Kopf haben und auch gerne mal Ruhe brauchen. Tja und ohne Gerti hätte ich keinen so festen Knieschluss.

Antonia